Das Projekt:
Es
war einmal ein Fuchs, der wusste alles, was ein Fuchs so wissen muss. Wer alles
weiß, kann lange leben, dachte der Fuchs, und lebte ein langes Leben voller
Abenteuer. Dann aber fing er an zu vergessen, dass er ein Fuchs war…
Wir
sind nicht allein auf der Welt und müssen zusammenhalten. Niemand weiß das
besser als der Fuchs, der in die Jahre gekommen ist. - Die jungen Füchse
sorgten für ihn, als er alt wurde und heilten seine Wunden. Nur seinen
Verstand, den heilten sie nicht, denn den hatte der Fuchs verloren und keiner
wusste genau wo …
Die
neue Theaterinszenierung der Compagnie Freaks und Fremde erzählt spielerisch,
voller Feinsinn und mit erhellendem Humor eine Geschichte über das Altern und
Vergessen, über Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Umgang miteinander, wenn
die Erinnerungen versagen und die Welt Kopf steht. Dabei machen sich die
Theatermacher zunutze, dass die Alltagserfahrungen von Kindern der Wahrnehmung
von Welt alter Menschen oft viel näher sind als man denkt.
Das
Projekt-Team
Idee, Ausstattung, Spiel Sabine Köhler, Heiki Ikkola
Musik Frieder
Zimmermann
Mitarbeit Regie Rüdiger
Pape
Dramaturgie Jutta
M. Staerk
Licht Josia Werth
Licht Josia Werth
Produktionsassistenz Max Reiniger
Fotos Jean Sebastian Nass
Diese Inszenierung wurde gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, die Robert-Bosch-Stiftung, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, das Land NRW aus Mitteln des Projektes Workspace. Herzlichen Dank an das Societaetstheater Dresden und die Schaubude Berlin.
Fotos Jean Sebastian Nass
Diese Inszenierung wurde gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, die Robert-Bosch-Stiftung, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, das Land NRW aus Mitteln des Projektes Workspace. Herzlichen Dank an das Societaetstheater Dresden und die Schaubude Berlin.
Resonanzen:
„Mit
der „Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ schuf Martin Baltscheit ein
Bilderbuch, wie es in Deutschland nur selten gelingt. Humor und Melancholie
sind im Ton perfekt abgemischt. (...) Keine leichte Aufgabe, dieses Meisterwerk
auf die Bühne des Theaters zu holen. Heiki Ikkola, Sabine Köhler und der
Musiker Frieder Zimmermann haben es gewagt und schließlich auch gewonnen.“
(KÖLNISCHE
RUNDSCHAU)
„Es ist eine Geschichte über das Altern, das Vergessen und das Leben damit, die die Darsteller Heiki Ikkola und Sabine Köhler, unterstützt von Frieder Zimmermann, der das Stück musikalisch untermalt, wunderbar emotional auf die Bühne bringen. Den Bogen zwischen dem jovialen Draufgänger bis zum gebrochenen Senior spannen die beiden mit ihren lebensechten Fuchsfiguren perfekt.“
(KÖLNER
STADT-ANZEIGER)
„Bisher
dachte ich, ich lache lieber im Theater, aber bei Euch habe ich auch gerne
geweint. Es war eine beeindruckende Vorstellung. Danke.“
(Tine Baltscheit in unserem Gästebuch)
"Wer
Bilderbücher macht, fürchtet die Theateraufführung zu diesen Büchern, weil er
Angst hat, sein Buch nicht wieder zu erkennen, oder aber zu viel davon wieder
zu erkennen und nicht überrascht zu werden.
Der
Autor ist ein eitler Mann, der sich selbst für unerreicht und über alle Maßen
herrlich hält und es kaum erträgt, wenn etwas besser oder schlechter ist als er
selbst.
Dann
aber passiert es, dass er ein Stück sieht, entstanden aus einer Geschichte
seiner Bücher und er berührt wird. Er sieht seine Arbeit und noch etwas
anderes, etwas Verborgenes, kleine und große Wunder, von denen er 2nichts
wusste. Er sieht ein Stück und denkt nicht in besser und schlechter, er denkt
etwas Neues. Er wird ein Zuschauer der ersten Minute und demütig.
Er
ist durch und durch inspiriert von der Arbeit der Zaubermeister des Theaters
und nimmt mehr nach Hause, als er beabsichtigt hatte. - Lieber Heiki, liebe
Sabine, vielen Dank für die wunderbare Arbeit an dem Fuchs, der den Verstand
verlor."
(Martin
Baltscheit,)
„Herzlichen
Glückwunsch zu der gelungenen Aufführung des Stückes, dem ich noch viele
erfolgreiche Vorstellungen wünsche. Die Sorgfalt und souveräne Präsentation der
zahlreichen gewählten Mittel, die Musikalität im Ausdruck von Körpern, Stimme
und Objekten, die Klugheit im Umgang mit der Textvorlage und der
live-performance-Situation haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen.
So wie Sie das machen, so wie Ihr das macht, kann, soll (ja müsste eigentlich)
gutes Kindertheater sein.“
(Helmut
Wenderoth, KRESCH Theater Krefeld)
„Wenn die Zeit Risse bekommt. - Der Düsseldorfer Autor Martin Baltscheit hat diese
Geschichte 2010 aufgeschrieben und das Problem der Demenz mit hintersinnigem
Witz, Einfühlungsvermögen und leichter Melancholie durchsetzt. In seinen besten
Jahren gibt der schlaue Fuchs seine Erfahrungen an die Jungen weiter, wird schließlich
alt und vergesslich, bis er vom Baum fällt. Nun höhnen diejenigen, die einst
gewaltigen Respekt vor ihm hatten, die jungen Füchse aber pflegen ihn.
Heiki Ikkola
und Sabine Köhler (Cie. Freaks und Fremde) haben ein fantasievolles Spiel
entfaltet, das mit einfachen Mitteln lebendiges Theater bietet. Wie jeder
kleine Auftritt präzise durchgearbeitet ist, wie jede Geste sitzt, wie auf
wundersame Weise Illusionen entstehen, wenn der kranke Fuchs plötzlich
beweglich ist, das alles wird von den beiden Darstellern mit vollendeter
Körperbeherrschung und feinsinnigem Humor auf die Bühne gebracht. Auf einer
großen Uhr schnurrt die Lebenszeit ab, am Schluss fehlen Zeiger und
Zifferblatt, die Zeit bekommt Risse.
Beginnend
mit einem mehrsätzigen Foxtrott, der das Geschehen tänzerisch mitreißend
antizipiert, erklingt durchgängig Musik, neben Wort und pantomimischem Spiel
das dritte gleichberechtigte Element im Stück. Frieder Zimmermann spielt auf
der Gitarre, nur durch wenige Hilfsmittel wie ein Loopgerät ergänzt. Die Klänge
geben den Szenen das Tempo vor, Töne und Geräusche illustrieren die Episoden,
z. B. eine köstliche Verfolgungsjagd mit Hunden, denen der Fuchs schlau
entgeht. Freche oder nachdenkliche Lieder reflektieren die jeweilige
dramatische Situation. Und deren erlebt der Fuchs sehr viele, bis ihm
allmählich die Realität abhanden kommt. Dieser Vorgang ist sehr berührend und
ohne jegliche Häme dargestellt. Hier liegt die Stärke des Stückes, das Kindern
wie Erwachsenen eine schleichende Altersvergesslichkeit, die sich zur
Alzheimerkrankheit ausweitet, theatralisch verdeutlicht.“
„Wirrwarr im Kopf. Das Stück, basierend auf dem preisgekrönten
Kinderbuch von Martin Baltscheit, beginnt sanft. Auf leerer Bühne, zu Musik von
Frieder Zimmermann, tanzen die Darsteller Heiki Ikkola und Sabine Köhler
Foxtrott. Doch dann gerät Ikkola aus dem Takt, vergisst Tanzschritte, Köhler
muss ihn führen. Ein sprechendes Bild für das Älterwerden, wenn der Körper
langsam Ausfallerscheinungen bekommt. Dann betritt "Zorro aus dem
Wald" die Bühne, so nennt sich der Fuchs (Ikkola) in einer frechen Hommage
an sich selbst, brüstet sich, wie gerissen er Wiesen und Wälder beherrscht,
Hühner klaut und die Hunde des Jägers hinters Licht führt. Die jungen Füchse,
kleine Pelzköpfe aufgereiht auf einem Notenständer, jubeln ihm zu. - Doch auch
ein Superfuchs wird alt. Eine große Uhr über der Bühne zeigt unbarmherzig, wie
die Lebenszeit verrinnt. Kalenderblätter fallen von der Decke. Der Fuchs
verwechselt die Tage, man merkt, dass etwas nicht mehr stimmt. Dargestellt wird
er mal von den Schauspielern, mal als von ihnen geführtes Tierpräparat.
"Freaks und Fremde" arbeiten oft mit solchen Präparaten, die auf der
Bühne zunächst befremdlich wirken, für das Thema Demenz aber eine große Wirkung
haben, steckte doch in dieser Tierhülle mal eine echte Seele, die nun erloschen
ist. - Das Unbehagen wächst: Als der Fuchs jagen geht, vergisst er, was er
wollte. Am Ende weiß er nicht mal mehr, dass er ein Fuchs ist. Die anderen
Tiere machen sich lustig, einzig die jungen Füchse halten noch zu ihm. Sie
pflegen ihn, als er sich auf der Flucht vor den Hunden verletzt. Nah an
Baltscheits Text und Illustrationen entwickeln Ikkola und Köhler ein humorvolles
und einfühlsames Stück, eine gelungene Mischung aus Theater und Musik.
Obwohl die
zunehmende Vergesslichkeit des Fuchses traurig stimmt, macht es Spaß, Ikkola
und Köhler zuzusehen, wie sie sich jagen, turmhohe Eierstapel klauen oder
singen und tanzen. Nur mit Masken und Handpuppen, Pelzmantel (wer ihn trägt,
ist der Fuchs) oder Holzkiste schaffen sie es, einen ganzen Wald samt Bewohner
zu erschaffen. Entstanden ist ein besonderer Abend, an dem nicht nur gelacht,
sondern auch manche (Erwachsenen)-Träne vergossen wird. Er zeigt einfühlsam und
respektvoll: Trotz der Veränderung, die ein Mensch mit Demenz durchläuft, trotz
aller Schrulligkeit, kann die Liebe zu ihm immer noch sein, wie sie einmal war
- Krankheit gehört zum Leben.“
(Gina Nicolini, Kölner Theaterzeitung AKT)
„Die
Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor. - Alltagsstress, Theaterzeit -
„ich hab` gar nicht gelesen, wovon das Stück eigentlich handelt“. So mag es
wohl vielen Theaterbesuchern gehen. Mir auch, doch bei diesem Stück wirst du
einfach an die Hand genommen und durch ein ganzes Leben geführt. Du musst dich
nur darauf einlassen: Die Schauspieler Heiki Ikkola und Sabine Köhler tanzen
den „Foxtrott“ und schon in der Haltung und Beweglichkeit kannst du den Wandel
der Zeiten erkennen- was passiert da eigentlich, wirst du dich fragen?! - Die
Hauptfigur - ein Fuchs - im Wechselspiel von beiden Schauspielern dargestellt,
kommt auf die Welt, lernt sie zu entdecken und in ihr zu leben mit allen
Schönheiten und Gefahren des Seins. Die Jahre vergehen, er wird weise und immer
älter und … eines Tages verändert sich die Welt oder ist er es gar selbst?
Vom
Fuchs verzaubert und eingefangen, wirst du über das Alter und Älterwerden
nachdenken und das ist gut so. Vielleicht entdeckst auch du mit dem Alter alles
noch mal neu und wirst dich wie der Fuchs verwandeln. Schon deshalb ist es
lohnenswert, sich auf diese außergewöhnliche Zeitreise einzulassen und sie mit
dem gewissen Abstand zu erleben.
Begleitet
wird das Schauspiel mit wunderschöner Gitarrenmusik und akustischen Effekten
von Frieder Zimmermann.
Es ist
nicht ein Stück „nur für Erwachsene“, sondern ohne Alterseinschränkung und
gerade auch für Kinder. Mit reichlich Witz und Schlauheit können sie die
„Verwandlung“ erleben und vielleicht die der eigenen Großeltern oder Nachbarn
besser verstehen.“
Reaktionen
auf „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ aus Emails, Briefen und
Gästebuch:
„Auf Anna`s Wunsch waren wir ja gestern „beim Fuchs“
im Societätstheater. Vielen Dank zu allererst für die Platzreservierung, ich
glaube, Anna konnte das Stück ganz gut verfolgen- mit ein paar Erläuterungen am
Rand. - Ich muss sagen, mich hat das Stück schwer beeindruckt. Meine Oma, also
Anna`s Uroma befindet sich momentan im selben Zustand des
„Verstand-Verlierens“. Wir konnten also leicht viele Parallelen finden.
Besonders beeindruckt war ich jedenfalls von der geschickten Umsetzung des
Themas mit Witz und Ernsthaftigkeit und der bedauerlichen Einsicht, dass es
wohl sehr realistisch ist. Hervorragend fand ich außerdem das präzise
Zusammenspiel der Hauptrollen- wirklich toll!
Außerdem haben wir mal den Jacken-Umdreh-Trick
versucht- wir müssen das noch lange üben.:-) Vielen Dank für diesen
schönen Abend! Liebe Grüße Heike Fischer- Mutter von Anna“
„Lieber Herr Ikkola, Glückwunsch an das ganze Team
zu dieser gelungenen Darstellung dieses tragischen und so aktuellen Themas. Sie
und Ihre Partnerin haben das sehr sehr überzeugend dargestellt - und wenn es zu
traurig wurde, einen Weg gefunden, den Druck der Beklommenheit wieder von uns
Zuschauern zu nehmen. Wir finden es toll, dass Sie sich diesen wichtigen
Problemen, wie Vergänglichkeit, Verlust und Krankheit in so sensibler Weise
annehmen. - Beste Grüße, Ihre Christiane und Frank Eisenkrätzer.“
„Liebe Frau Köhler, lieber Herr Ikkola, noch einmal
herzlichen Dank für Ihre beeindruckende Umsetzung der "Geschichte vom
Fuchs, der den Verstand verlor". Von allen Seiten kommen Lobeshymnen. Für
mich ist es immer interessant, wie Jugendliche auf das Buch und die
Dramatisierung reagieren. Mein 18jähriger Sohn war mit drei seiner Freunde zur
Premiere - was ich an sich schon erstaunlich finde - und ein Freund hat sich am
Sonntag ausdrücklich bedankt für dieses Erlebnis. Ihn haben besonders die Ideen
begeistert, die den "Verfall" noch einmal ganz anders dargestellt
haben als im Buch: Foxtrott, Duschen ... Und ihrer beiden ausdrucksstarkes
Spiel mit Mimik und Körper: Und: die Musik!!! (Herr Baltscheit meinte sie sei
der 3. Schauspieler!) Nochmals: Herzlichen Dank! – Herzlichst Christine
Lippmann“
"Welttheater im
Societaetstheater! Humanistisch, phantasievoll, poetisch, artistisch,
intelligent, verfremdet - einfach wunderschön! Hoffentlich weiß die Leitung des
Hauses und das Publikum das zu schätzen. Danke für diesen Abend! - Janos
Bender“
„Vielen Dank für den
wunderschönen Abend. Da kann man nur gratulieren und weiter empfehlen. Uli und
Elke.“
„Eine tolle Premiere! Großartige
Leistung, die unter die Haut und ins Herz ging. Danke, Helga Zeh.“
„Herzlichen Dank für die
berührende Darstellung einer sehr schönen Geschichte. Ich habe gelacht und
geweint. Danke. Anita Köhler.“
„In Zukunft kann ich mich wohl
besser in die Sorgen und Gefühle älterer Menschen hinein versetzen! Danke.“
„Vielen Dank von Peter aus Quohren.
Wo geht nur der Verstand hin? … und warum nur? Es musste wohl so sein. FOXTROTT
ist und bleibt ein schöner Tanz :)“
„Ich möchte gern, dass dieses
Stück noch gaanz viele Menschen angucken können. Unbedingt auch in Dresden!
Antje G.“
„Liebe Sabine, lieber Heiko, nach einem guten Stück
grüble ich gerne noch ein bisschen (überhaupt eine Krankheit von mir). Der
Moment, als der Fuchs von Euch nach seinem Sturz animiert wurde, war für mich
besonders bewegend. Ihr seid gute Schauspieler, keine Frage, aber noch bessere
Puppenspieler (das kann eben nicht jeder). Zuerst habe ich mir gewünscht, dass
Ihr mehr Animation hineingebracht hättet, dann aber fiel mir auf, dass Ihr
eigentlich vorher nur das Image des Fuchses vorstellt. Der Fuchs ist ein toller
Hecht und kann alles. Schwächen hat er nicht. Von den kleinen Füchsen wird er
bewundert. Aber ist er wirklich so? Das Image ist eine Statue, ein Denkmal ohne
Schwächen. Das macht den Gegensatz zum schwachen, verwundeten Fuchs umso
stärker. Es war ein schöner Theaterabend.
Herzliche Grüße. Ein wunderschönes, poetisches, aber
auch tieftrauriges Stück. Lars Rebehn, Puppentheatersammlung Dresden.“
Das
Bilderbuch von Martin Baltscheit
wurde 2011 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
In der
Begründung der Jury heißt es:
„In
der Fabel ist der Fuchs schlau, hinterlistig, wild auf Gänse, Hasen und Hühner
und fürchtet nur den Jäger und den Hofhund. So war der Fuchs in Martin
Baltscheits Bilderbuch Der Fuchs, der den Verstand verlor früher auch
einmal: Er sah gut aus, war gewitzt und „rot und schnell und immer hungrig“ –
ein anerkanntes Vorbild. Für die jungen Füchse dozierte er allwöchentlich über
Tipps und Tricks bei einem gemeinsamen Mahl. Kurz: Er war ein Meister seiner
Branche und ein tollkühner Abenteurer. Dann wird der Fuchs alt – nicht nur
graubärtig, langsamer oder kränklich, nein, er wird sehr vergesslich. Erst
verwechselt er die Wochentage und geht am Mittwoch in die Kirche. Dann vergisst
er auf der Jagd das Jagen und erkennt sein eigenes Spiegelbild im Fluss nicht
mehr. …
Baltscheit
schafft eine Verbindung zu den Alltagserfahrungen seiner kindlichen Leser und
bringt ihnen auf eine verständliche und behutsame Weise nah, wie es dem Fuchs
ergeht. Von Demenz muss man da gar nicht sprechen – es geht vielmehr um eine
psychische Verfassung, die auch und gerade Kinder begreifen.
Das
schafft Martin Baltscheit nicht nur durch perfekt komponierte Sätze, sondern
sehr eindringlich auch in seinen Illustrationen. Sie zeigen die Verwirrtheit
des Fuchses angesichts der leeren Kirche am Mittwoch ebenso wie eine gewisse
Zufriedenheit und Selbstvergessenheit, wenn der Fuchs sein Spiegelbild im Fluss
für einen sehr interessanten Gesprächspartner hält.
Der
vielseitige Künstler Martin Baltscheit präsentiert das Thema Demenz
anschaulich, mit großer Sensibilität und ebenso viel Humor. So ist ihm ein sehr
poetisches und berührendes Bilderbuch gelungen. Die rundum perfekte Gestaltung
bis hin zu den aus der Reihe geratenen Seitenzahlen überzeugt ebenso wie die
Geschichte mit ihrer Dichte und Intensität.“